Spanda Yoga in der Natur

Yoga und Natur sind für mich unzertrennlich. Die Philosophie des Yoga lehrt uns, uns von der Identifikation mit unserem Ego zu lösen, um unser wahres Selbst, unsere individuelle Seele Atman zu erkennen, sie lehrt uns das Einssein mit allem und mit der Weltenseele Brahman.

Wie die Pflanzen richten auch wir Menschen uns von der Erde zum Himmel auf, auch wir fühlen uns vom Licht angezogen und nähren uns von dessen Energie. Chemisch betrachtet ist unser menschliches Hämoglobin von der gleichen molekularen Struktur wie das pflanzliche Chlorophyll.

Einen vielfältigen Garten zu pflegen oder uns mit der wilden Natur zu verbinden, beides nährt all unsere Sinne, um sie danach still werden zu lassen. Im Schoss von Mutter Natur fühlen wir uns geborgen, sie nährt uns physisch und spirituell.

Lass uns Sorge zu allen Geschöpfen tragen!

Werden – Sein – Vergehen – Wiedergeburt

Die Cyclamen mit zart lila Blüten, wohl in ihrer Gemeinschaft im rauhen Gebirge Korsikas, fragen keinen Moment nach dem „Warum?“ und „Wieso?“. Sie freuen sich täglich über ihr SEIN, bis spät in den garstigen Herbst, im tiefstem Vertrauen, dass es Herbst und Winter wird, bevor sie im nächsten Frühjahr aufs Neue erblühen – in frischer Farbe und Zartheit.
SA TA NA MA

Pranayama im Herbst auf Korsika

Auf meiner September-Reise durch die gebirgige wilde Schönheit Korsikas überraschte mich bereits zu Beginn der kühle Herbst: kalte Nächte mit frostigen Morgennebeln, frische klare Sonnentage, zügiger Wind und eine dürre Macchia – im Hui waren meine Sommer-Lüste verweht und der trockene Herbst stimmte mich eher melancholisch als ferienübermütig.

Doch diese anfängliche herbstliche Melancholie entwickelte sich nur zum Besten! Einkehr nach dem hitzigen Lernsommer, ein zur Ruhe kommen und Loslassen von dem, was längst nicht mehr zu mir gehört, ein Klären und Ankunft bei mir selbst – um mit jedem Ausatmen etwas kleines sterben zu lassen und mit jedem Einatmen etwas neuem Raum zu schenken.

Das kühl goldige Sonnenlicht auf der Insel der Schönheit liess mich die Qualität des Elementes Metall, ein natürlicher Mut, spüren und es unterstützte mich in meiner täglichen Pranayama-Praxis. Ich liebe die Jahreszeiten der Übergänge – dieser Herbst ist einem Neubeginn gewidmet!

 

Spanda Yoga, Körperintelligenz und Spiraldynamik®

Während meiner dreijährigen Medical Yoga Ausbildung im Spiraldynamik® Center für Yoga und Bodymind in Salzburg unter der Leitung von Eva und Ekke Hager-Forstenlechner habe ich nicht nur meine Asana- und Pranayama-Praxis verfeinert, sondern bin auch tief in die Spiraldynamik® eingetaucht.

Spiraldynamik®, was ist das?

Dieses anatomisch-funktionell begründete Konzept menschlicher Haltungs-und Bewegungskoordination fasziniert und begeistert mich seit dem ersten Kennenlernen und läßt mich nicht mehr los. „Eine Gebrauchsanleitung für den menschlichen Körper“ kann man es kurz fassen. Die Ausbildungsinhalte sind wesentlich komplexer und sie stellten mein eigenes Wissen und Körperbild immer wieder mal in Frage oder gar auf den Kopf.

Die Anatomie des Körpers gibt dessen Gebrauch vor

Aus der Frage „WARUM ist das so geformt?“ ergibt sich das „WIE benutze ich es am Besten?“

Warum steht das Fersenbein um 90 Grad verdreht? Warum haben wir im Unterarm zwei Knochen, im Oberarm nur einen? Warum ist der eine Muskel lang und schlank, der andere fächerförmig? Warum hat der Brustkorb 86 Gelenke? Erkenne ich den zu Grunde liegenden Bauplan, kann ich mein Wunderwerk Körper optimal bewegen und minimiere Abnützungs- und Verletzungsgefahr.

Die Auseinandersetzung mit all diesen Fragen läßt das Körperbild klarer werden, es tun sich wahrlich neue Dimensionen auf. Haltung und Bewegung analysieren, unkoordinierte Abläufe erkennen, koordiniertes Bewegen anbahnen, Bewegungsvielfalt kreieren, Integration in Alltag, Yoga und Sport. „Anatomisch intelligentes Bewegen“ könnte man auch schlicht sagen.

Im Zuge der Ausbildung hatten wir die Möglichkeit, verschiedene Experten der Spiraldynamik® als Lehrer zu erleben, darunter auch den Mitbegründer des Konzepts Dr. Christian Larsen. Ein Arzt, der durch seinen weiten Horizont beeindruckt.

Persönlich hat mich die Kurswoche mit Christian Heel, dem Leiter der Spiraldynamik® Akademie in Zürich, tief berührt. Als Physiotherapeut und Spiraldynamiker der ersten Stunde lehrt und lebt er, wie Aufrichtung durch Entspannung, Stabilisierung in der Dynamik und Halt durch Ausdehnung funktionieren kann. Geduldig und unendlich wohlwollend propagiert er Vielfalt statt Einfalt, Diversität statt Einheitsideal, ermutigt zum Ausprobieren, motiviert und unterstützt beim Lernen. Er selbst schwingt ruhig und strahlend in seiner Mitte, ein Vorbild durch und durch.

So wenig erfreut ich anfangs über die Diplom-Prüfung war, hat doch die intensive Auseinandersetzung mit dem Stoff zunehmend Freude und Begeisterung entfacht. Am 9. September habe ich die Diplomprüfung Spiraldynamik® Level intermediatebestanden und ich freue mich, mein tief und spiralig fundiertes Wissen zu leben und in meinen Yogastunden weiterzugeben.

Yoga und die Goldrute

Yoga bedeutet in Indien In-sich-selbst-zu-ruhen oder Selbst-Verwirklichung. Der Inder erkennt darin, dass er eins ist mit der Gesamtheit der Schöpfung und zugleich eins mit Gott. Es ist das Ziel von Yoga. Es geht um die Wieder-Verbindung mit dem, von dem wir uns getrennt fühlen, um die Wiedererfahrung jenes inneren Lichtes, das immer in uns leuchtet, dessen Glanz wir jedoch vergessen haben.

Die Goldrute heisst auf lateinisch Solidago, was von solidum agere stammt: Solide machen, festmachen, gesund machen oder heilen. Das Wesen der Goldrute steht für Verbindung, Liebe und Trost und die Goldrute vermag das Getrennte oder Unvollständige zu einem Ganzen wiedervereinen und heil machen.

Mach dich auf, die strahlend gelben Blüten in der Natur zu finden und dein inneres Licht aufzudecken!

Spanda Yoga Augenkissen und unsere Spende nach Nele Bazar

Danke euch, liebe Spenderinnen und Spender, für den Kauf eines Lavendel-Augenkissens und euren Beitrag an das Spital in Nele Bazar, Nepal. Dank eurer Spende konnte ich 340 Franken direkt überweisen. Das Geld wird für den Aufbau der Frauenklinik und für Medikamente gebraucht – Dhanyabad!

Frühsommer, Holunder und die Feinheiten von Yoga

Die Kraft des Holunders drängt den Menschen zu dem, was er werden soll, zur Vervollkommnung und Heilung. Der Holunder lässt die Dinge ausreifen und er erlaubt, sie zum richtigen Zeitpunkt zu ernten, den nächsten Schritt zu gehen. Der Duft des Holunders wirkt schützend und heilend.

Die Zweige des Holunders wachsen gerade in den Himmel, um sich nach einer Zeit zurück zur Erde zu biegen. Er vergisst seine Wurzeln, seine Abstammung, nie und neigt sich zu allen, die mit ihm auf dem Weg sind. In seiner höchsten Blüte ist er in empfangender Geste zum Himmel geöffnet.

Der Holunder ist ein Baum der Schwelle, er steht am Übergang in die Anderswelt der Naturwesen und dem Reich von Frau Holle. Er erzählt uns von den Lebensvorgängen, von Werden, Reifen und Vergehen und auch von der Entwicklung über die Inkarnationen hinweg. Aus diesem Grund ist er für Räucherungen bei Uebergangsriten, wenn es darum geht, etwas Altes loszulassen, besonders geeignet.

Yoga und Achtsamkeit

Achtsam zu sein bedeutet, im gegenwärtigen Moment offen zu sein und wertefrei anzunehmen, was ist oder sich zeigt. Eine achtsame Yogapraxis ermöglicht uns, unseren wahren Wesenskern zu erfahren und eine tiefe Verbindung mit dem Leben einzugehen.

Spanda Yoga

Grosse Seher und Weise erfahren während ihrer Meditationen dasjenige, was die Welt in ihrem Innersten zusammenhält – das Klang- oder Schwingungsgewebe, aus dem alles in dieser Welt besteht. Diese Schwingungen werden im Yoga von Kashmir Spanda genannt, die Schwingungen der höchsten Realität, die Matrix allen Lebens in dieser Welt.

Diese Schwingungen, die uns mit allem und allen verbinden, wie auch meinen ursprünglichen Wesenskern, mein wahres Selbst, möchte ich durch meine regelmässige Yoga Praxis erfahren – ich lade dich herzlich dazu ein, einzutauchen und mitzuschwingen!

Kostbarer Besitz

Die Tiere versammelten sich und klagten darüber, dass die Menschen ihnen stets Dinge wegnahmen. „Sie nehmen mir meine Milch weg“, sagte die Kuh. „Sie nehmen mir meine Eier weg“, sagte das Huhn. „Sie nehmen mir mein Fleisch und machen daraus Speck“, sagte das Schwein. „Sie jagen mich wegen meines Oels“, sagte der Walfisch. Zum Schluss sprach die Schnecke: „Ich besitze etwas, was sie mir mit Sicherheit weggnehmen würden. Wenn sie denn könnten. Etwas, das sie sich mehr als alles andere wünschen: Ich habe Zeit.“

J. Kornfield, C. Feldmann