Wenn es das Wetter zulässt, sitze ich frühmorgens gerne einen Augenblick auf meinem Balkon. Ich lausche dem Morgengesang der Amsel, dem Gezwitscher der Spatzen, und bewundere den rotgoldigen Himmel im Osten. Dieser bewusste Augenblick lässt Freude und Leichtigkeit in mir aufkommen, ich nehme wahr, wie ich ruhiger atme und mich entspanne. Ein völlig unspektakulärer Augenblick – und meine teils auch sorgenvollen Gedanken sind weggeblasen!
Was geschieht, wenn wir uns offen und unvoreingenommen dem Augenblick hingeben? Unser Blick wird klar und wir erleben uns und unsere Umgebung in Fülle.
Dieses Erleben ist nicht nur Kopfsache, es ist ebenso eine Sache der Sinne und des Herzens. Es hilft mir, mich zu orientieren, bereichert mich und schenkt mir Lebensqualität. Besonders in diesen unsicheren und turbulenten Zeiten kann es sein, dass wir uns entwurzelt fühlen. Vielleicht gehen wir verloren im täglichen Funktionieren. Dann braucht es einen Stern, der uns den Weg zurück zu uns selbst zeigt, so dass wir unserem Leben wieder eine erfüllte Ausrichtung geben können. Dieser Stern kann die Achtsamkeit in der Natur sein.