Die Schafgarbe ist eine der ältesten Heilpflanzen überhaupt, sie begleitet den Menschen schon seit vielen Jahrtausenden. Die feinen, mehrfach gefiederten Blätter der Schafgarbe erinnerten die Menschen im frühen Mittelalter an die Augenbrauen der Venus. Sie nannten die Pflanze daher Supercilium Veneris, benannt nach Venus, der römischen Göttin der Liebe, der Schönheit und der Heilpflanzenkunde.
Die Kraft der Schafgarbe liegt darin, aus den polaren Eigenschaften des Lebens die richtige Erkenntnis zu ziehen. Die Pflanze eignet sich daher für Menschen mit einem schwachen Unterscheidungsvermögen wie auch für solche, die immer rasch und sehr entschieden zu einer Meinung gelangen oder heftige Kritik üben. Beides ist ein Zeichen dafür, dass dem inneren Erkenntnisprozess am nötigen Licht zur Unterscheidung und Austarierung der Gegensätze fehlt.
Hildegard von Bingen beschrieb die Pflanze als warm und etwas trocken, und sie hat gesonderte und feine Kräfte für Wunden.
aus „Unsere Heilpflanzen“ von Maja Dal Cero und „Wesen und Signatur der Heilpflanzen“ von Roger Kalbermatten